About EN
KONTEXT LABOR BERNAU 2014-2015-2016
KONTEXT LABOR BERNAU KOMMT NACH BERNAU-SÜD!
2016 wird KONTEXT LABOR BERNAU zum dritten Mal stattfinden. Seit Mitte April sind acht Künstler_innen aus fünf Ländern in der Plattenbausiedlung Bernau-Süd unterwegs, um ihre künstlerischen Projekte innerhalb von drei Monaten zu realisieren. Der Fokus der unterschiedlichen kulturellen und künstlerischen Aktivitäten liegt auf der Beteiligung der Bewohner_innen von Bernau-Süd. KONTEXT LABOR BERNAU 2016 hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Anwesenheit der Künstler_innen und ihrer Arbeit den soziokulturellen Raum vor Ort ästhetisch heraus zu fordern und nachhaltig zu beleben.
Bürger_innen mit einem russisch-deutschen Hintergrund werden zusammen mit der Künstlerin Janina Neugebauer, die aus Kasachstan stammt, einen fragmentarischen Dokumentarfilm mit dem Titel Gut angekommen im Wilden Westen? entwickeln, um die Erinnerungen aus der Zeit der Wende und ihres Ankommens in Deutschland zu dokumentieren und kritisch zu hinterfragen. Die chinesische Künstlerin Jiaying Wu wird sich in ihrem Projekt Einzigartig Du mit Hilfe einer Camera obscura, einer Lochkamera, mit der Frage nach der geistigen und sozialen Individualität beschäftigen. Mit einem mobilen Malstudio sammelt der kolumbianische Künstler Juan Camilo Alfonso Geschichten von Bernauer_innen, setzt ausgewählte Elemente malerisch um und schafft dadurch Bilder neuer Geschichten. In Zusammenarbeit mit Jugendlichen verwandelt der deutsche Künstler Lukas Gruber in seiner Lichtwerkstadt Bernau die Fassade eines Plattenbaus in ein Lichtspiel und inszeniert damit ein einzigartiges Event. Die deutsche Künstlerin Natalie Obert wird Bernau-Süd mit wissenschaftlichen und künstlerischen Mitteln untersuchen und die Ergebnisse ihrer Forschung Ortsaufnahmen: Bernau-Süd im Kantorhaus präsentieren. Unter dem Titel Ver(sch)wende deine Zeit setzt sich die deutsche Künstlerin Katrina Blach mit Hilfe eines aufgestellten Fotoautomaten in Zusammenarbeit mit Jugendlichen mit Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinander. Der deutsch-türkische Künstler Yüksel Hayirli wird ein Wohnzimmer im Freien eröffnen und dort gemeinsam mit den Bewohner_innen die Lokalzeitung Was ist los Bernau-Süd? entwickeln und heraus geben. Moritz Gramming aus Deutschland bildet Art Guides aus. Auf der 9. Berlin Biennale wird eine Gruppe von Bernauer_innen zu Experten für zeitgenössische Kunst geschult, um dann ihr Wissen in Bernau präsentieren zu können und nachhaltig zu integrieren.
Wie auch in den letzten Jahren, konzentrieren sich die beteiligten Künstler_innen auf die lokale Geschichte und die individuellen Erzählungen der Bürger_innen. 2014 und 2015 stießen besonders die Projekte, die sich mit der Vergangenheit, mit Erinnerungen und der Bewahrung dieser beschäftigten, auf großes Interesse und eine rege Beteiligung der Bewohner_innen. Ähnlich verhielt es sich bei Projekten, die sich mit der neueren Geschichtsschreibung sowie mit gemeinschaftsbildenden Methoden auseinandersetzten. Mit genau diesen thematischen Schwerpunkten wurde KONTEXT LABOR BERNAU konzipiert, als ein Raum des Austausches zwischen den Bürger_innen der Stadt und jungen internationalen Künstler_innen. Das Projekt ist eine Ergänzung der Lehr- und Forschungsbereiche des Studiengangs Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin, in der die Künstler_innen die Potenziale partizipatorischer und temporärer Kunstpraktiken im urbanen sozialen Raum erkunden.
Bewusst auf drei Jahre angelegt, möchte das Projekt die Teilnahme der Bürger_innen am kulturellen Leben fördern. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf die Einbeziehung derjenigen, die sich bisher nicht beteiligen konnten. Es soll ein aktives Publikum angesprochen werden. Mit dem Projekt wird eine Erweiterung und Verbesserung der Lebensqualität in diesem besonderen Stadtteil angestrebt. In den vergangenen zwei Jahren entstanden 16 künstlerische Positionen im Stadtraum Bernau. Jedes Projekt hatte eine Laufzeit von mehreren Monaten, durchschnittlich wurden pro Projekt ca. 30 bis 40 Personen in den Entstehungsprozess einbezogen – 2014 insgesamt etwa 240 und 2015 rund 320 Personen. Den Mitwirkenden des Projekts geht es um einen erweiterten Kunstbegriff bzw. um eine Kulturpolitik der kleinen Schritte, die die Präsenz von zeitgenössischer Kunst im Alltag der Bürger_innen als ihre Hauptaufgabe begreift. Es ist der Versuch, einen nachhaltigen und bürgerfreundlichen Kunstbegriff bzw. ein Kunstverständnis vor Ort aufzubauen. Warum? Um diese Frage zu beantworten müssten wir über die Grundprinzipien demokratischer Auseinandersetzung in der Gesellschaft sprechen.
Faltblatt mit Karte >hier
TERMINE/VERANSTALTUNGEN >hier
Standorte und Öffnungszeiten
STANDORT 1
BERNAU-SÜD, PROJEKTRÄUME ORIONSTRASSE 6/8 in BERNAU-SÜD UND ÖFFENTLICHER RAUM
Dienstag 14 bis 18 Uhr
Samstag 12 bis 18 Uhr
STANDORT 2
KANTORHAUS, TUCHMACHERSTRASSE 13, BERNAU BEI BERLIN
Samstag 12 bis 18 Uhr